Zwei Wege für leichteres Gepäck – Teil 2: Amnanda Moksha
Meine nächste Weggabelung war gekennzeichnet mit dem Schild „Weg der Befreiung“.
(aus dem Sanskrit: Amnanda Moksha) Ich bog wie automatisch ab auf diesen Weg. Ohne zu wissen, was mich erwartet. Ohne Vorstellungen. Einziger Hinweis: Die Kur widmet sich dem Lösen von Blockaden. Hauptsächlich geht es um Blockaden, die dem ungehinderten Fluss unserer sexuellen Energien im Wege stehen. In meinem Leben entstanden die größten Blockaden durch meine Kindheitserfahrungen. (siehe mein Blogbeitrag „Vom missbrauchten Kind…“)
Ayurveda vermittelte mir schon vor sehr langer Zeit, dass die sexuelle Energie die stärkste Kraft in unserem Körper ist. Und wenn diese befreit fließen dürfte, huiiiii ….. Meine Fantasie erzählte mir von ungeahnten Möglichkeiten. Kennst du das, wenn der Film im Kopfkino startet, ohne dass du selbst die Kamera eingeschaltet hattest?
Bisher war dieser Fluss der Sexualkraft in meinem Leben wild und ungestüm. Ich liebe den sexuellen Kontakt. Doch oftmals äußerten sich meine sexuellen Energien auch unkontrolliert in immenser Wut. Damals hatte ich nicht die geringste Ahnung vom Zusammenhang zwischen diesen beiden, Wut und Sexualtrieb.Und erst recht nicht, dass aus Wut kraftvolle Kreativität werden könnte.
Meine sexuellen Kontakte waren geprägt von starkem Yang meinerseits. Ich kannte nicht dieses als typisch weiblich beschriebene Sich Verlieben als Vorspiel. Dieses Das Herz muss dabei sein, um sich hinzugeben. Dieses Küssen geht nur mit Gefühl.
Ich konnte sehr gut unterscheiden zwischen Sex und Liebe, wie man so schön behauptete. Meinen Körper einfach hinzulegen betrachtete ich als Hingabe. Obwohl ich sehr gerne meine Sexualität auslebe, brachte mir im Laufe der Zeit meine Weise das zu tun immer weniger Freude. Von Erfülltheit ganz zu schweigen. Die Wut dann doppelt so intensiv. Die harte Wahrheit, die ich mir eingestehen durfte: Ich habe mich selbst weiterhin missbraucht. Das wollte ich ändern. Nur wie?
Amnanda Moksha gab mir die Antwort darauf. Es ist eine ayurvedische Kur über sechs Monate mit einer Ölung pro Monat. Das Öl ist ganz leicht fließend. Die Berührungen am gesamten Körper sind behutsam, sanft und achtsam. Nach Ablauf der Kur ist auf Wunsch fortlaufend immer wieder eine einzelne Ölung möglich.
Rapide und intensiv wurde mein gewohntes Verhalten vollkommen auf den Kopf gestellt.
Als erstes lernte ich meinen Körper wirklich so anzunehmen wie er nunmal aussieht. Ich durfte all die kurvigen Frauen meiner Ausbildungsgruppe betrachten und feststellen, dass jede auf ihre Weise wunderschön ist. Ein Wunder der Natur ist. Keine von ihnen entsprach den Modelmaßen, die uns die Konditionierungen vorgaukeln. Wenn ich alle diese Frauenkörper schön fand, wieso nicht auch meinen eigenen? Dieser Moment inspirierte mich, meinen Körper zuerst wertfrei und später liebevoll akzeptierend zu betrachten.
Die Prüfung für mich folgte auf den Fuß. Ich war sehr angetan von einem neuen attraktiven Mann in meinem Leben. Er zeigte sich als Gentleman und warb um mich. Das Weib in mir fühlte sich geschmeichelt umgarnt. Hier setzte mein Test an, als der Herr mir offenbarte, dass er meinen Bauch zu dick und meinen Arsch zu klein finde. Mein Ego zuckte kurz und wollte sich erregen. Doch mein neues Bewusstsein hatte schnell gewonnen und verkündete, dass ich genau richtig bin wie ich bin. Und nur ICH brauche mich schön zu finden. Das reicht für mein Wohlbefinden. Prüfung bestanden. Juhu!
Daraus entwickelte sich eine weitere Erkenntnis: Ich darf mich zeigen in meiner vollendeten Weiblichkeit. Wie lange hatte ich meinen Körper mit seinen Rundungen in Hosen und Schlabbershirts versteckt aus Angst, ich könnte damit zu sexy aussehen und womöglich einen Übergriff provozieren. Oder war es eher Scham, weil ich mich selbst zu dick fand? Wie oft habe ich die prallen Weiber in der Karibik bewundert, die jede Kurve ihrer holden Weiblichkeit ohne Scheu zur Schau stellen. Jetzt trage auch ich Kleider, tiefen Ausschnitt und oftmals keine Unterwäsche und fühle mich wohl dabei. Und sexy. Und doch sicher.
Genau hier an diesem Zeitpunkt brauchte es für einen echten Wandel in meinen Gewohnheiten einen einschneidenden Fingerzeig.
Mich erschreckte ein Satz, der sich dennoch intuitiv stimmig für mich anfühlte. Demnach hinterlässt jeder Mann beim Sex Energiestränge in der Gebärmutter, die ihn weiterhin nähren auch ohne direkten Kontakt zu der jeweiligen Frau. Nähren ist eine Aufgabe des Weiblichen. Die Gebärmutter gilt als das Zentrum der Weisheit der Frau. (Aus dem Buch „Die Zauberin“ von Taisha Abelar)
Für mich brachte dieses Wissen die nächste ungeheuerliche harte Wahrheit zu Tage. In meinem Tempel herrschte ja sozusagen Tag der offenen Tür. Was das auf energetischer Ebene bedeutete, war ein Schock für mich. Kein Wunder, dass ich so hart um Energie für meine eigene Lebensfreude kämpfen musste. Wie oft wunderte mich, dass ein Verflossener sich immer wieder bei mir meldete, womit ich jedes Mal wieder Energie aufbringen musste ihn loszulassen. Jetzt erkannte ich den Zusammenhang.
Ohne zu zögern unternahm ich begleitend zu Amnanda Moksha eine Tempelreinigung. In tiefer Meditation löste ich alle Bande zu den Männern meiner Vergangenheit, denen ich jemals Eintritt in meinen Tempel gewährt hatte. Was hier so leicht niedergeschrieben scheint, dauerte mich mehrere Wochen und unzählige Tränen. Loslassen ist irgendwie immer so ein schwieriger Prozess. Warum eigentlich? Denn als der letzte Strang seinen Nährboden verlor und alle alte Energie aus meinem Tempel ausgekehrt war, erstrahlte er in einem völlig ungewohnten lichten Glanz.
Gleichzeitig schwor ich mir, von nun an ganz genau zu prüfen, wen ich für wert empfinde in meinen Tempel eingelassen zu werden. Das ist für mich ein ungekanntes wertschätzendes Hochgefühl, das ich mir selbst entgegen bringe. Heute ehre und achte ich die Göttin in mir. Ich bin sehr dankbar, die Chance zu bekommen, doch noch echte Hingabe zu leben. Und genau diese für mich neue wirkliche Hingabe wirkt sich auch aus beim sexuellen Spiel mit mir selbst. Beim Mich selbst erkunden. Mich wahrnehmen. So entwickelte sich dieses Liebesspiel mit mir zum bisher besten Sex meines Lebens!
Letztendlich brachte mich der „Weg der Befreiung“ zu der Einsicht, dass es für mich unbedingt Offenheit und Berührtsein braucht als Voraussetzung für eine erfüllende Vereinigung mit einem Mann. Berührt zu sein statt nur angefasst zu werden fühlt sich für mich soooo neu an, dass ich mich manchmal fühle wie eine Halbwüchsige, die gerade ihre Sexualität entdeckt. Meine Offenheit, dem Mann mitzuteilen, was sich für mich lustvoll anfühlt und was nicht, gefällt dem Mann und dient uns beiden.
Amnanda Moksha wies mir ebenso die Richtung in meine weibliche Kraft zu finden. Mein Leben in Einklang zu bringen mit dem göttlich weiblichen Prinzip. Es ist das Prinzip des Empfangens. Der Hingabe. Gelebte Intuition. Als Frau im Yin zu sein gibt außerdem dem Mann die Möglichkeit, ganz und gar seine Männlichkeit, das Yang Prinzip, zum Ausdruck zu bringen. Wie vollkommen himmlisch sich wohl so eine Vereinigung nach dem göttlichen Prinzip anfühlen mag?
Mögen wir alle, weibliche wie männliche Wesen, die Göttlichkeit in uns wieder entdecken, um dass Liebe und Frieden einkehre in unsere Beziehungen. Aus diesem Wunsch heraus, Friedenstifterin zu sein für Frau und Mann, für Beziehungen untereinander und mit sich selbst, erhielt ich die besondere Initiation neben Frauen auch Männer während dieser Amnanda Moksha – Kur ölen und begleiten zu dürfen. Ich möchte beide Geschlechter unterstützen, ihre Sexualität und Selbstliebe erfüllend zu leben.
Danke für diese großartige Bestimmung.
Von Herzen, Mandy
Der Start von Amnanda Moksha – Kur ist möglich an jedem ersten Wochenende des Monats in Chemnitz oder mobil in Mittelsachsen. Ruf mich gerne einfach an!
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